Alle in roter Farbe angegebenen Kommandos sind wörtlich zu übernehmen, die blauen Teile sind jeweils individuell anzupassen.
| Schritt 1: Einlegen der CD |
Legen Sie die CD ein und warten Sie darauf, daß der Inhalt unter /cdrom/cdrom0 auftaucht.
| Schritt 2: FTP-Bannerzeile erzeugen |
FTP-Server beginnen mit einer Begrüßung, die aus der Zahl 220, einem Leerzeichen und einem beliebigen Text besteht, der mit CR-LF abgeschlossen wird. Es empfiehlt sich, diese Bannerzeile in einer Shell-Variablen abzulegen:
cordelia$ hi="`echo '220 Hi!\r'` > " cordelia$
Die Hürde ist hier das CR-LF. Das CR wird von echo erzeugt dank dem \r. Das abschließende LF wird jedoch von den `...` wieder eliminiert, so daß es explizit hinzugefügt werden muß, indem die gesamte Zeichenkette in "..." eingeschlossen wird und ein RETURN vor dem abschließenden " eingegeben wird. Wenn Sie unsicher sind, können Sie kurz überprüfen, ob es geklappt hat:
cordelia$ echo "$hi" | od -c 0000000 2 2 0 H i ! \r \n \n 0000012 cordelia$
Hier sehen Sie mit \r und \n eine korrekte CR-LF-Folge am Ende. Ignorieren Sie dabei das allerletzte \n, das nicht zu $hi gehört, sondern zu der zusätzlichen Ausgabe von echo.
| Schritt 3: Start des FTP-Dienstes |
Wählen Sie zunächst eine noch nicht benutzte Port-Nummer aus, die über 1024 liegen muß. Das Beispiel wird hier mit 9030 durchgeführt.
cordelia$ tcpserver -B "$hi" 0 9030 adis-ftpsession /cdrom/cdrom0
tcpserver eröffnet nun den Port 9030 auf der lokalen Maschine und startet adis-ftpsession /cdrom/cdrom0 für jede eingehende Verbindung. Sie können dabei Fehlermeldungen wie ``/bin/sh: /var/qmail/bin/splogger: not found'' bequem ignorieren.
Der Dienst läuft solange, bis sie ihn mit CTRL-C abbrechen. Alternativ können Sie das Kommando auch in den Hintergrund abschicken. Sie sollten den Dienst jedoch beenden, wenn Sie ihre CD mit eject wieder herausnehmen.
Beachten Sie bitte, daß Sie damit einen anonymen FTP-Zugang eröffnet haben, auf den theoretisch jeder mit Internet-Zugang sofort zugreifen kann. Wenn Sie allerdings die Port-Nummer zufällig wählen und den Dienst nur kurzfristig zur Verfügung stellen, ist das Risiko gering. Wenn Sie den Dienst auf bestimmte IP-Adressen einschränken möchten, geht dies mit der Angabe einer Regeldatei (Option -x cdb), die von tcprules erzeugt werden muß. Hinweise dazu liefern die Manualseiten von tcpserver und tcprules.
| Schritt 4: Nutzung des neuen FTP-Dienstes |
Die URL für den Dienst ergibt sich aus ``ftp://'', dem Namen des Rechners, bei dem die CD eingelegt wurde (im Beispiel cordelia) und der Port-Nummer. Sie können das mit jedem Browser wie netscape oder links sofort überprüfen:
thales$ links ftp://cordelia.mathematik.uni-ulm.de:9030/