Universität Ulm, Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften, Administrative Hinweise, Kettenbriefe

Kettenbriefe: Malware-Versionen von PKZIP

Folgendes Beispiel ist etwas besser fundiert als der angebliche E-Mail-Virus, da es tatsächlich bei PKZIP (einem Archivierungs-Werkzeug unter MS-DOS) schon sogenannte Malware-Versionen verbreitet worden sind, unter anderem auch unter dem angegebenen Dateinamen. Malware werden Programme genannt, die im Gegensatz zu Viren sich selbst nicht reproduzieren, aber dennoch massiven Schaden anrichten können. Dennoch bleibt es dabei, daß dieser Weg der Warnung herzlich ungeeignet ist oder wollen Sie wirklich jede derartige Warnung nicht nur einmal, sondern zigmal in Ihrer Mailbox haben?

Hier ist der Kettenbrief, so wie er meine Mailbox erreichte:
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| DO NOT DOWNLOAD ANY FILE NAMED PKZIP300 REGARDLESS OF EXTENSION.      |
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| A NEW Trojan Horse Virus has emerged on the Internet with the name    |
| PKZIP300.ZIP, so named as to give the impression that this file is a  |
| new version of the PKZIP software used to "zip" compressed files. DO  |
| NOT DOWNLOAD THIS FILE UNDER ANY CIRCUMSTANCES!! If you install or    |
| expand the file, the virus WILL wipe your hard disk clean and affect  |
| modems at 14.4 and higher. This is an extremely destructive virus and |
| there is NOT yet a way of cleaning this one up.                       |
|                                                                       |
|      PLEASE PASS THIS ON TO ANYONE YOU KNOW. >                        |
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Aus meiner Sicht ist dabei anzumerken, daß die Gefahr mit den Modems herzlich unsinnig ist und ein besonderer Beleg dafür ist, daß dieser Kettenbrief nur mit der Absicht geschaffen worden ist, um möglichst viele zu nerven oder unnötig zu verängstigen. Darüberhinaus ist es bei dieser Art von Gefahren weitaus wirkungsvoller, die Administratoren der FTP-Sites zu verständigen, die möglicherweise eine Version mit einem trojanischen Pferd zum Herunterladen bereithalten. Bekanntlich ist es mit Archie relativ einfach, diese alle zu ermitteln.

Grundsätzlich sollte man ohnehin mit Herunterladen von PC-Software aus dem Internet sehr vorsichtig sein. Hier empfiehlt es sich, ggf. zu verifizieren, ob die jeweilige Version wirklich von dem Autor herausgegeben worden ist -- sehr guten Schutz bieten hier MD5-Signaturen.

Hier sind ein paar weitere Hintergrundinformationen dazu:


Andreas Borchert, 1. November 1996