Prof. Dr. Franz Schweiggert Sektion Angewandte Informationsverarbeitung 5. Mai 1999
Susanne Schmucker und Michael Lehn Blatt 3


[c]



Implementierung kleiner Datenbanken unter UNIX I (SS 1999)


Abgabetermin 12. Mai 1999

Info über Tabellen (7 Punkte)

Auf Ihrem System haben Sie unterschiedliche ASCII-Tabellen:

• personen: eine Tabelle mit den Adressen und Geburtstagen Ihrer Freunde. (Spaltentrenner ist #)
• passwd: Die berühmt berüchtigte login-Tabelle. (Spaltentrenner ist :) ...
• Und viele andere Tabellen, die die wildesten Spaltentrennern benutzen.

Um die ganze Sache übersichtlicher zu gestalten beschließen Sie folgendes:
Sei der Tabellenname z.B. personen,

• dann enthält die Datei personen.header den verwendeten Spaltentrenner und eine Liste der Spaltennamen, und
• die Datei personen.data enthält die eigentlichen Daten.

     
personen.header:

Zeile 1:#
Zeile 2:Name#Vorname#Geburtstag     



personen.data:

Lehn#Michael#0731/58371
.   
.
.

Ihre Aufgabe:
CREATE_INDEX ist ein kleines (von Ihnen geschriebenes) Shell-Skript, das Informationen zu Headerdateien in einem bestimmten Format erzeugt.
Hier erst einmal eine Testausgabe:

 
thales$ CREATE_INDEX personen.header rechner.header
personen        #
        Name    1
        Vorname 2
        Telefon 3
rechner 	:
        Name    1
        IP      2
        Raum    3

Die Syntax für CREATE_INDEX lautet:

CREATE_INDEX tab1.header [tab2.header ...]

Und das Ausgabeformat sei wie folgt festgelegt:

   
<Tabellenname><TAB><Trenner>
<TAB><Spaltenname><TAB><Spaltennummer>
<TAB><Spaltenname><TAB><Spaltennummer>
.
.
.
<Tabellenname><TAB><Trenner> 
<TAB><Spaltenname><TAB><Spaltennummer> 
.
.
.

Ein ``cut-wrapper`` (13 Punkte)

In der Vorlesung haben Sie den cut-Befehl kennengelernt. Will man eine Liste aller Namen aus der passwd, kann man Ihn wie folgt verwenden:

 
ypcat passwd | cut -d ":" -f 5

Was einen daran stört ist, daß man sowohl den Spaltentrenner, als auch die Spaltennummer kennen muß. Aber mit dem tollen CREATE_INDEX- Skript aus Aufgabe 1, kann man ein zweites Skript SELECT schreiben, mit der die ganze Sache so abläuft:

  
Die Dateien:

passwd.header:
:
login: ... : ... : ... :Name: . . .

passwd.data:
kraus::13503:230:Stefan Kraus:/home/turing/kraus:/bin/sh
kalic::13935:230:Miralem Kaljic:/home/turing/kalic:/bin/sh
exone::13637:230:Jens Nitschke:/home/turing/exone:/bin/sh  
.
.
.

Und deren Bearbeitung via "SELECT":

thales$ SELECT passwd Name
Stefan Kraus
Miralem Kaljic
Jens Nitschke
.
.
.

Die SYNTAX:
Als erstes Argument erwartet SELECT den Tabellennamen, danach eine Liste der gewünschten Spalten.
Hinweis:
Nennen Sie ihr Skript nicht select (kleingeschrieben), denn das ist ein Shell-Builtin und könnte ein Fehler sein, der Tage kostet.