Universität Ulm, Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften | |||
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Liebe Studentinnen und Studenten,
hier sind Beispiele von Problemstellungen aus dem Gebiet der statistischen Analyse raumbezogener Daten, die im Rahmen von Diplomarbeiten bzw. Dissertationen in Kooperation mit Unternehmen aus Wirtschaft und Industrie bearbeitet werden können.
Eine mögliche Zielstellung der Untersuchungen ist das Erkennen von geometrisch-geographischen Gesetzmäßigkeiten, Besonderheiten, Anomalien, Trends, etc. in raumbezogenen (Geschäfts-, Finanz- bzw. Kunden-) Daten, die zum Beispiel in solchen Bereichen wie räumliche Marktanalyse bzw. Bedarfsforschung sowie bei der Planung neuer Produkte erhoben werden.
Dabei sollen Methoden der Geometrie-Statistik angewendet werden, einschließlich der Erstellung entsprechender JAVA-Software.
Die Anwendung und Weiterentwicklung dieser Methoden ist ein sehr aktueller und computerbezogener Themenkomplex der räumlichen Statistik.
Unsererseits ist eine gute Betreuung einer solchen Diplomarbeit bzw. Dissertation gewährleistet, weil ich selbst und drei meiner Doktoranden seit mehreren Jahren intensiv auf diesem Gebiet arbeiten und als Ansprechpartner da sind.
Die Vorlesung "Stochastische Geometrie", die ich im Wintersemester 2000/2001 im Umfang von 4V/2Ü anbiete, gibt eine Einführung in die Methoden dieses Teilgebietes der stochastischen Modellierung und statistischen Datenanalyse. Der Übungsleiter ist Herr Dipl.-Math.oec. Roland Maier. In Ergäzung hierzu werden im Seminar "Stochastik" während des Wintersemesters 2000/2001 ebenfalls einführende Fragestellungen der stochastischen Geometrie behandelt. Vorausgesetzt werden Kenntnisse aus den Vorlesungen "Wahrscheinlichkeitsrechnung" und "Statistik I".
Für Rückfragen stehen wir selbstverständlich gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Beispiel eines Arbeitsthemas einer Diplomarbeit / Dissertation in der Abteilung Stochastik
Statistische Analyse raumbezogener (Geschäfts-, Finanz- bzw. Kunden-)
Daten mit Methoden der Geometrie-Statistik, einschließlich der Erstellung
entsprechender JAVA-Software.
Motivation und allgemeines Umfeld
Kaum ein Markt boomt gerade so wie der Telekommunikationsmarkt. Die Anzahl an Mobilfunkteilnehmern in Deutschland steigt täglich rasant. Um auf dynamischen Märkten wie diesem bestehen zu können, müssen Unternehmen flexibel auf neueste Entwicklungen reagieren können. Ein entscheidender Faktor dabei ist, (Markt-) Informationen möglichst schnell und genau zu verarbeiten.
Hierfür finden Methoden der räumlichen Statistik immer mehr Anwendung. So kooperiert die Abteilung Stochastik zur Zeit mit mehreren Unternehmen in Bereichen wie räumliches Marketing, Telekommunikation bzw. Umweltmonitoring.
Die Notwendigkeit, räumliche Informationen möglichst schnell und genau zu analysieren, besteht auch bei anderen Produktions-, Nachfrage- und Dienstleistungssystemen, in der Gesundheitsökonomie bzw. räumlichen Epidemiologie, bei räumlich verteilten (Un-) Zuverlässigkeits- und Inspektionssystemen, etc.
Daraus ergeben sich interessante Fragestellungen, die im Rahmen einer
Diplomarbeit / Dissertation untersucht werden können. Dabei kann einerseits
die theoretische Ausarbeitung des Problems im Vordergrund stehen, andererseits
ist aber auch die praktische Umsetzung auf dem Rechner sehr wichtig. Deshalb
wird in der Abteilung Stochastik der Universität Ulm zur Zeit eine
umfassende JAVA-Programmbibliothek entwickelt, um implementierte Methoden
der räumlichen Statistik zu verwalten.
Ausgangspunkt der Untersuchungen und Datengrundlage
Ausgangspunkt der Untersuchungen sind (Geschäfts-, Finanz- bzw.
Kunden-) Daten, die in Form von qualitativer oder quantitativer Information
vorliegen koennen. Dabei sollte es sich um raumbezogene Daten handeln,
d.h., es sollte erkennbar sein, wo die Information jeweils erhoben worden
ist. Die Raumbezogenheit kann zum Beispiel durch Gauss-Krüger-Koordinaten,
Postleitzahlen, Kfz-Zulassungsbezirke, Landkreise etc. gegeben sein. Dabei
sollte es sich um räumlich möglichst wenig aggregierte Daten
handeln, d.h., je feiner (detaillierter) die räumliche Segmentierung
der Daten ist, umso besser funktionieren die Methoden der Geometrie-Statistik,
die bei den Untersuchungen angewendet werden sollen. Typische Datensätze
dieser Art werden jeweils in relativ kurzen Zeitintervallen (d.h. "fast
gleichzeitig") und in relativ großen geographischen Gebieten erhoben.
Es handelt sich sozusagen um Momentaufnahmen beim räumlichen Monitoring
einer bzw. mehrerer (Markt-) Kenngrößen, wobei es eine relative große
Anzahl von (potentiell möglichen) Beobachtungspunkten geben sollte,
in denen jeweils "fast gleichzeitig" gemessen (d.h. Information erhoben)
wird. Diese Messpunkte liegen typischerweise irregulär im Raum verstreut.
Allgemeine Zielstellung und Art der Ergebnisse
Eine mögliche Zielstellung ist
Dabei sollen Methoden der Geometrie-Statistik angewendet werden, einschließlich
der Erstellung entsprechender JAVA-Software. Die Anwendung und Weiterentwicklung
dieser Methoden ist ein sehr aktueller und computerbezogener Themenkomplex
der räumlichen Statistik.
Spezifizierung der Aufgabenstellung und Betreuung der Arbeiten
Die Spezifizierung der Aufgabenstellung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Unternehmen, wobei sich der Student / die Studentin zunächst direkt vor Ort in die spezifischen Fragestellungen des jeweiligen Unternehmens bei der Erhebung bzw. Verwaltung von räumlichen (Geschäfts-, Finanz- bzw. Kunden-) Daten einarbeiten sollte.
Seitens der Abteilung Stochastik der Universität Ulm wird eine
gute Betreuung der Diplomarbeit bzw. Dissertation zugesichert, da ich selbst
und drei meiner Doktoranden seit mehreren Jahren intensiv auf dem Gebiet
der stochastischen Geometrie und räumlichen Statistik arbeiten und
als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung stehen.
Professor Dr. Volker Schmidt |
Universität Ulm |
Abteilung Stochastik |
D-89069 Ulm |
tel: | +49-(0)731-50-23532 |
+49-(0)731-50-23531 (Sekr.) | |
fax: | +49-(0)731-50-23649 |
e-mail: | schmidt@mathematik.uni-ulm.de |
homepage: | www.mathematik.uni-ulm.de/stochastik/allgemeines/schmidt.html |
Stephan Böhm -- Letzte Änderung: 6. Juli 2000