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Stichprobenmittel

Wir diskutieren zunächst die Frage, wie der Erwartungswert $ \mu={\mathbb{E}\,}X_i$ der Stichprobenvariablen $ X_1,\ldots,X_n$ aus den beobachteten Daten $ x_1,\ldots,x_n$ bestimmt werden kann.
Definiton
$ \;$ Die Zufallsvariable

$\displaystyle \overline X_n=\frac{1}{n}\sum\limits _{i=1}^n X_i$ (2)

heißt Stichprobenmittel der Zufallsstichprobe $ (X_1,\ldots,X_n)$.
Der Erwartungswert und die Varianz von $ \overline X_n$ lassen sich wie folgt darstellen.

Theorem 1.1   Es gilt

$\displaystyle {\mathbb{E}\,}\overline X_n=\mu$ (3)

und

$\displaystyle {\rm Var\,}\overline X_n=\frac{\sigma^2}{n}\;,$ (4)

wobei $ \mu={\mathbb{E}\,}X_i$ und $ \sigma^2={\rm Var\,}X_i$ den Erwartungswert bzw. die Varianz der Stichprobenvariablen $ X_1,\ldots,X_n$ bezeichnen.

Beweis
 
Beachte
 


Neben den Formeln (3) und (4) für Erwartungswert und Varianz des Stichprobenmittels $ \overline X_n$ sind noch weitere Aussagen über die Verteilung von $ \overline X_n$ von Interesse bzw. über deren asymptotisches Verhalten für große $ n$.

Theorem 1.2   Es gilt

$\displaystyle P\Bigl(\lim\limits _{n\to\infty} \overline X_n =\mu\Bigr)=1$ (5)

und

$\displaystyle \lim\limits _{n\to\infty}P\Bigl(\sqrt{n}\; \frac{\overline X_n
 -\mu}{\sigma}\le x\Bigr)=\Phi(x)$ (6)

für jedes $ x\in\mathbb{R}$, wobei $ \Phi(x)$ die Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung ist.

Der Beweis von Theorem 1.2 ergibt sich unmittelbar aus dem starken Gesetz der großen Zahlen bzw. aus dem zentralen Grenzwertsatz für Summen von unabhängigen und identisch verteilten Zufallsvariablen (vgl. die Theoreme WR-5.15 bzw. WR-5.16).


Beachte
 

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Ursa Pantle 2004-07-14