Universität Ulm, Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften, Administrative Hinweise, Kettenbriefe

Kettenbriefe: Stop Nuclear Tests

Dieses Beispiel zeigt, wie in bester und edelster Absicht das Unheil eines Kettenbriefes heraufbeschworen werden kann. Nur: Die Geister, die man rief, lassen sich nicht so leicht stoppen...

Zwei Physiker in Japan beschlossen, einen Kettenbrief zu initiieren, um möglichst viel Proteststimmen gegen die französischen Atomtests zu sammeln. Unmittelbar nachdem sie den Kettenbrief gestartet haben, wurde deren Mailbox nicht nur mit Proteststimmen gegen die Atomtests gefüllt, sondern auch mit Hinweisen, daß ihre Aktion keine gute Idee war.

Natürlich versuchten die beiden Physiker, das Phänomen sofort zu stoppen, indem sie eine WWW-Seite einrichteten (die es inzwischen offenbar nicht mehr gibt) und dem ersten Kettenbrief einen zweiten hinterherschickten. Dies führte jedoch nur dazu, daß unzählige Mailing-Listen und Mailboxen nicht nur mit dem ersten Kettenbrief, sondern auch immer kurz danach mit dem zweiten geflutet worden sind.


Andreas Borchert, 20. Januar 1999