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Einleitung

Verteilte Systeme gewinnen heute zunehmend an Bedeutung. Im Gegensatz zum zentralistisch organisierten System kann ein verteiltes System unabhängig von Begrenzungen durch Hardware skaliert werden; es ermöglicht höhere Effizienz, weil verschiedene Ressourcen -- insbesondere auch Rechenzeit -- tatsächlich parallel genutzt werden können; ein redundant ausgelegtes verteiltes System ist besonders zuverlässig, weil der Ausfall einzelner Komponenten nicht zum Ausfall des Systems führt; und nicht zuletzt verspricht die Untersuchung verteilter Systeme neue Erkenntnisse sowohl über die Modellierung komplexer, "verteilter" Vorgänge als auch darüber, wie sich heterogene Bestandteile gleichsam "organisch" zu einem funktionalen Ganzen verbinden lassen.

Die besondere Stärke des verteilten Systems, seine nahezu unbeschränkte Komplexität, würde zum Problem, wenn sie sich direkt auf die Komplexität der einzelnen Module auswirken würde. Besondere Aufmerksamkeit sollte daher bei der Entwicklung verteilter Systeme darauf gerichtet werden, daß der für sie spezifische Teil der Funktionalität für den übrigen Kontext so transparent wie möglich gehalten wird.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den in einem verteilten System notwendigen Mechanismen zur Lokalisierung fremder, d.h. nicht a priori bekannter Objekte und zur Verwaltung dezentral zu vergebender Zugriffsberechtigungen.

Die Darstellung gliedert sich in vier Kapitel. Das erste Kapitel geht in knapper Form auf das Ulmer Oberon-System ein, also auf den Kontext, in dem die hier behandelten Konzepte entwickelt und praktisch realisiert wurden. Das zweite Kapitel zeigt eine Abstraktion für Autorisierungsprotokolle und damit gleichzeitig ein ausführlicheres Beispiel für objektorientierte Programmierung in diesem System. Im dritten Kapitel wird das zentrale Thema der Arbeit entfaltet: eine Abstraktion für Namensräume für Objekte. Das letzte Kapitel schließlich demonstriert an praktischen Beispielen, wie verteilte Systeme die genannten Abstraktionen nutzen können.


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Martin Hasch, Oct 1996