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Damit fremder Programmtext leicht verstanden werden kann,
ist es sehr hilfreich, wenn eine einheitliche Formatierung
und Darstellung des Programmtextes verwendet wird.
Dies hängt natürlich auch von den verwendeten Werkzeugen ab,
da es nicht mehr überall üblich ist, Programmtext als
ASCII-Text abzuspeichern. Insbesondere das Züricher Oberon-System
weicht davon ab, und es ist dort möglich, Programmtext wie
den Text eines Dokuments zu setzen (mit Zeichensätzen,
Hervorhebungen, Schriftgrößen, Diagrammen und Farben).
Bei der Ulmer Oberon-Bibliothek gelten beispielsweise
folgende Richtlinien:
- Programmtext wird eingerückt entsprechend der Blockstruktur
von Oberon und entsprechend der Verschachtelung von Anweisungen,
wobei eine Einrückweite von 3 Zeichen eingehalten wird.
Beispiel:
MODULE Hello;
IMPORT Write;
PROCEDURE DoHello;
BEGIN
Write.Line("Hallo!");
END DoHello;
BEGIN
DoHello;
END Hello.
- Zeilen sollten normalerweise nicht länger als 80 Zeichen
lang sein. Wenn eine Zeile umgebrochen wird, werden
Fortsetzungszeilen jeweils eingerückt.
Typischerweise wird die Zeile nach einem Operator oder einem
Komma getrennt.
- Leerzeichen gibt es grundsätzlich nach Satzzeichen
(Komma oder Semikolon), jedoch nicht davor. Operatoren
werden beidseitig von Leerzeichen umgeben, und bei
Einklammerungen (bei Ausdrücken, Prozeduren, Indizierungen
und Mengen) wird ansonsten auf Leerzeichen verzichtet.
Beispiel:
result := P(x, y + z * (17 - a[i]));
- Da Oberon nur wenige Vorrangstufen in seiner Ausdrucks-Grammatik
besitzt, kann ohne Verlust an Klarheit auf überflüssige
Klammern verzichtet werden.
- Ganz zu Beginn des Programmtextes kann ein Copyright-Vermerk
und die Entwicklungshistorie in einem Kommentar vermerkt werden.
Kommentare zu Gruppen von Prozeduren, Variablen oder Anweisungen
stehen jeweils davor und werden nicht weiter eingerückt.
Kommentare, die ein Modul oder eine Prozedur beschreiben,
folgen jeweils dem Kopf und werden eingerückt.
Kommentare zu einzelnen Konstanten, Variablen, Feldkomponenten und
Anweisungen können nachfolgend auf der gleichen
Zeile stehen oder bei mangelndem Platz eingerückt auf
der nächsten Zeile folgen.
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Andreas Borchert
2000-12-18