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Laplacescher Wahrscheinlichkeitsraum

Für jedes $ A\subset\Omega$ bezeichne $ \vert A\vert$ die Anzahl der Elemente, die zu $ A$ gehören. Es gelte $ \vert\Omega\vert<\infty$ (und damit auch $ \vert A\vert<\infty$ für jedes $ A\subset\Omega$). Ein Wahrscheinlichkeitsraum $ (\Omega ,\mathcal{F},P)$ mit $ \vert\Omega\vert<\infty$ heißt endlicher Wahrscheinlichkeitsraum.

Definition
$ \;$ Ein endlicher Wahrscheinlichkeitsraum $ (\Omega ,\mathcal{P}(\Omega ),P)$, bei dem alle Elementarereignisse die gleiche Wahrscheinlichkeit haben, d.h., $ P(\{\omega \})=\frac{1}{\vert\Omega \vert},\forall \omega \in \Omega$, heißt Laplacescher Wahrscheinlichkeitsraum.
Beachte
$ \;$ Sei $ (\Omega ,\mathcal{P}(\Omega ),P)$ ein Laplacescher Wahrscheinlichkeitsraum. Für jedes $ A\subset\Omega$ gilt dann $ P(A)=\vert A\vert/\vert\Omega\vert$ wegen der $ \sigma$-Additivität von Wahrscheinlichkeitsmaßen. Die so gegebene Wahrscheinlichkeit $ P(A)=\vert A\vert/\vert\Omega\vert$ heißt Laplacesche Wahrscheinlichkeit.
Beispiel
$ \;$ (zweimaliges Würfeln)
$ \omega=(i,j)$ $ ( i=$ Augenzahl beim 1. Wurf; $ j=$ Augenzahl beim 2. Wurf)
$ \Omega =\{(i,j):1\leq i,j\leq 6\};\; \vert\Omega \vert=36;\;
\mathcal{F}=\mathcal{P}(\Omega )$.
Sei $ p:\Omega \rightarrow [0,1]$ mit $ p(\omega _{1})=p(\omega _{2})
\;\forall \omega _{1},\omega _{2}\in \Omega$ und $ \sum\limits _{\omega \in \Omega }p(\omega )=1$. Hieraus folgt, dass $ p(\omega )=\frac{1}{36}\; \forall \omega\in\Omega$.
Für ein beliebiges Ereignis $ A\subset\Omega$ definieren wir $ P(A)=\sum\limits _{\omega \in A}p(\omega )$. D.h. $ P(A)=\vert A\vert/\vert\Omega\vert$.
Sei beispielsweise $ A=\{\textrm{Gesamtaugenzahl }\geq 10\}=
\{(6,6),(6,5),(5,6),(6,4),(4,6),(5,5)\}$.
Dann gilt $ \vert A\vert=6$ und somit $ P(A)=\frac{6}{36}=\frac{1}{6}$.



Ursa Pantle 2004-05-10