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Einfache Urnenmodelle
Gegeben sei eine Urne mit
Elementen, die mit den Zahlen
numeriert werden. Aus dieser Urne werden
Elemente ,,zufällig'' entnommen. Ergebnis des gesamten
Losvorganges ist ein
-Tupel
. Dabei gibt
die Nummer des Elementes an, das bei der
-ten Ziehung
entnommen wird. Wir betrachten vier verschiedene Arten von
Losvorgängen, die sich durch die folgenden Auswahlarten ergeben:
- mit Zurücklegen (d.h., Mehrfachziehungen sind möglich)
- ohne Zurücklegen (d.h., jedes Element kann maximal einmal gezogen werden)
- mit Reihenfolge (d.h.
)
- ohne Reihenfolge (d.h.
)
Sei
die Menge der Elemente, die sich zu
Beginn des Zufallsexperimentes in der Urne befinden. Die
Grundmengen
-
, die die vier
verschiedenen Arten von Losvorgängen modellieren, haben die
folgende Gestalt:
- Auswahl mit Reihenfolge und mit Zurücklegen
- Auswahl mit Reihenfolge und ohne Zurücklegen
Stufe 1:
Möglichkeiten
Stufe 2:
Möglichkeiten
Stufe
:
Möglichkeiten
Also:
Wichtiger Spezialfall:
(Permutationen)
- Auswahl ohne Reihenfolge und ohne Zurücklegen
Also:
(Binomialkoeffizient)
- Auswahl ohne Reihenfolge und mit Zurücklegen
Zusammenfassung
Auswahl vom Umfang aus
 |
mit Zurücklegen |
ohne Zurücklegen |
|
mit Reihenfolge |
 |
 |
unterscheidbare Marken |
ohne Reihenfolge |
 |
 |
nicht unterscheidbare Marken |
|
mit Mehrfachbelegung |
ohne Mehrfachbelegung |
Verteilung von Marken auf Zellen |
- Beispiele
-
- Von den 16 Mannschaften, die am UEFA-Cup eines
bestimmten Jahrganges teilnehmen, seien 2 Mannschaften aus
Deutschland. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass
die beiden deutschen Mannschaften in der ersten Runde gegeneinander spielen?
Lösung:
(mit Reihenfolge und ohne
Zurücklegen)
.
- Angenommen: 4 identische Würfel werden gleichzeitig geworfen.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass
die vier Augenzahlen voneinander verschieden sind?
Erste Lösungsidee:
Auswahl ohne Reihenfolge und mit Zurücklegen.
.
Problem: keine Chancengleichheit der Elementarereignisse,
denn
ist (4!)-mal weniger wahrscheinlich als
(wegen der Permutationen).
besser: Wir nehmen an, dass wir die 4 Würfel nacheinander werfen
und dabei auf die Reihenfolge der erzielten Augenzahlen achten.
Laplacescher Wahrscheinlichkeitsraum.
(Anzahl der möglichen Fälle),
,
unterschiedlichen
Augenzahlen
,
(Anzahl
der günstigen Fälle)
- Zahlenlotto:
aus
(ohne Reihenfolge und ohne Zurücklegen)
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit,
mindestens 4 Richtige zu haben?
Lösung:
,
{ genau
Richtige },
Weil
gilt
.
Dabei ist
Beachte
Dieses Beispiel ist ein Spezialfall der
hypergeometrischen Verteilung.
- Hypergeometrische Verteilung
Betrachten
Urne mit
Elementen, wobei zwei Typen von Elementen vorhanden seien
(
schwarze Kugeln,
rote Kugeln);
. Sei
Anzahl der
insgesamt entnommenen Kugeln;
Anzahl der entnommenen schwarzen Kugeln;
Wahrscheinlichkeit, dass
schwarze Kugeln bei der Entnahme von insgesamt
Kugeln
gezogen werden, falls
von den
vorhandenen Kugeln
schwarz sind.
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Ursa Pantle
2004-05-10