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Momentenmethode
- Die Momentenmethode ist ein spezielles Verfahren zur Gewinnung von
Schätzern für die unbekannten Komponenten des Parametervektors
.
- Sie beruht auf dem Vergleich von Momenten der Stichprobenvariablen
mit den entsprechenden empirischen Momenten.
Dabei werden die folgenden Modellannahmen gemacht.
Die Momentenmethode besteht aus den folgenden Schritten:
- Für jedes
bestimmen wir das -te empirische Moment
- und lösen das Gleichungssystem
|
(29) |
nach den Unbekannten
auf.
Die Lösung von (29) bezeichnen wir mit
|
(30) |
Dabei wird vorausgesetzt, daß
eindeutig bestimmt ist und daß die Abbildung
eine Stichprobenfunktion ist, die den Stichprobenraum
in
den Parameterraum
abbildet.
- Definition 5.17
- Der Zufallsvektor
heißt Momentenschätzer des
Parametervektors , wobei in (30) die
Zufallsstichprobe
anstelle der konkreten
Stichprobe
eingesetzt wird.
- Beachte
-
- Es gibt Beispiele parametrischer Verteilungsfamilien, so daß das
Gleichungssystem (29) für keine eindeutig
bestimmte Lösung besitzt.
- Dann ist , d.h., die Anzahl der betrachteten Momente kann
größer als die Anzahl der (unbekannten) Parameterkomponenten
sein.
- In vielen Fällen ist jedoch das Gleichungssystem (29)
für eindeutig lösbar.
- Beispiel
- Die Stichprobenvariablen seien normalverteilt,
d.h., es gelte (26). Dann ist
- mit
- Außerdem ist
und
- Das Gleichungssystem (29) hat also die Form
- Durch Umstellen ergibt sich
und
- D.h., bei normalverteilten Stichprobenvariablen ergeben sich
mit der Momentenmethode die Schätzer
|
(31) |
und
|
(32) |
für die Modellparameter bzw. .
- Beachte
-
- Aus den Theoremen 5.4 und 5.5 ergibt sich, daß der in (31)
gewonnene Schätzer
des Parameters
erwartungstreu und konsistent ist.
- Aus den Theoremen 5.7 und 5.8 ergibt sich, daß der in (32)
gewonnene Schätzer
des Parameters
asymptotisch erwartungstreu und konsistent ist.
- Wegen des im Vergleich zu modifizierten
Normierungsfaktors ist
jedoch nicht erwartungstreu.
- Somit ist auch der Schätzer
des Parametervektors
lediglich asymptotisch erwartungstreu und konsistent.
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Roland Maier
2001-08-20