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Randverteilungen und Unabhängigkeit von Teilvektoren;
Faltungsstabilität
- In diesem Abschnitt zeigen wir, wie weitere interessante
Eigenschaften der multivariaten Normalverteilung mit Hilfe von
Theorem 1.2 hergeleitet werden können.
- Hierfür benötigen wir eine vektorielle Version des
Eindeutigkeitssatzes für charakteristische Funktionen (vgl.
Korollar WR-5.5), die wir ohne Beweis angeben.
Lemma 1.9
Seien
beliebige Zufallsvektoren;
,
. Dann
gilt
genau dann, wenn |
(21) |
wobei
die charakteristischen Funktionen von
bzw.
sind.
Zunächst zeigen wir, dass beliebige Teilvektoren von
normalverteilten Zufallsvektoren erneut normalverteilt sind.
- Dabei setzen wir so wie bisher voraus, dass
ein beliebiger Vektor
und
eine symmetrische und positiv definite
-Matrix ist.
- Es ist klar, dass der Zufallsvektor
für jede Permutation
der natürlichen Zahlen
normalverteilt ist, wenn
normalverteilt ist.
- Bei der Untersuchung der Verteilung von Teilvektoren
normalverteilter Zufallsvektoren können wir uns somit o.B.d.A. auf
die Betrachtung der ersten Komponenten beschränken.
Korollar 1.2
Sei
, wobei
positiv definit sei. Dann gilt
wobei
und
diejenige
Matrix bezeichnet, die aus den ersten
Zeilen bzw.
Spalten von
gebildet wird.
- Beweis
-
Bei der Zerlegung des normalverteilten Zufallsvektors
in die zwei Teilvektoren
und
, wobei
, lässt sich ein einfaches Kriterium dafür angeben, dass
und
unabhängig
sind.
Korollar 1.3
Sei
ein normalverteilter
Zufallsvektor mit
;
. Die Teilvektoren
und
sind genau dann unabhängig, wenn
für beliebige
und
.
- Beweis
-
- Beachte
-
- Schließlich diskutieren wir noch die Faltungsstabilität der
multivariaten Normalverteilung und verallgemeinern dabei
Korollar WR-3.2, wo wir diese Eigenschaft für die eindimensionale
Normalverteilung bewiesen hatten.
- In diesem Zusammenhang ist die folgende Formel für die
charakteristische Funktion von Summen unabhängiger Zufallsvektoren
nützlich, die sich genauso wie die in Theorem WR-5.18 für den
eindimensionalen Fall hergeleitete Formel beweisen lässt.
Lemma 1.10
Seien
unabhängige Zufallsvektoren. Für
die charakteristische Funktion
der Summe
gilt dann
|
(22) |
wobei
die charakteristische Funktion von
bezeichnet;
.
Die folgende Aussage wird Faltungsstabilität der
multivariaten Normalverteilung genannt.
Korollar 1.4
Seien
unabhängige Zufallsvektoren
mit
für
. Dann
gilt
.
- Beweis
-
- Aus (17) und (22) ergibt sich, dass
- Hieraus und aus dem Eindeutigkeitssatz für charakteristische
Funktionen von Zufallsvektoren (vgl. Lemma 1.9)
ergibt sich die Behauptung.
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Hendrik Schmidt
2006-02-27