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Erwartungswertvektor und Kovarianzmatrix
Wir zeigen zunächst, wie der Begriff der Kovarianz genutzt werden
kann, um die in Theorem 4.10 angegebene
Additionsformel (41) für die Varianz zu
verallgemeinern.
Theorem 4.13
Seien

beliebige Zufallsvariablen mit

für
jedes

.
- 1.
Dann gilt
 |
(53) |
- 2.
Falls die Zufallsvariablen
paarweise
unkorreliert sind, dann gilt insbesondere
 |
(54) |
- Beweis
-
- Wir betrachten zunächst den Fall
.
- Dann ergibt sich sofort aus dem Beweis von
Theorem 4.10, dass
 |
(55) |
- Für beliebiges
ergibt sich die Gültigkeit
von (53) nun mittels vollständiger
Induktion.
- Und zwar erhalten wir aus (55) und aus
der Induktionsannahme, dass
- Die Gleichung (54) ergibt sich
unmittelbar aus (50) und
(53).
- Beachte
Neben den Erwartungswerten
und den Varianzen
sind die in
(53) auftretenden Kovarianzen
wichtige Charakteristiken des Zufallsvektors
.
Dies führt zu den folgenden Begriffsbildungen.
- Definition
Seien
beliebige Zufallsvariablen mit
für
jedes
.
- Der Vektor
heißt
der Erwartungswertvektor des Zufallsvektors
.
Schreibweise:
- Die
-Matrix
heißt die Kovarianzmatrix von
.
Theorem 4.14
Die Kovarianzmatrix

ist
- 1.
- symmetrisch, d.h., für beliebige
gilt
 |
(56) |
- 2.
- nichtnegativ definit, d.h., für jedes
gilt
 |
(57) |
wobei
der zu
transponierte
Vektor ist.
- Beweis
-
- Die Symmetrieeigenschaft (56) ergibt
sich unmittelbar aus der
Definitionsgleichung (42)
der Kovarianz.
- Außerdem gilt
- Damit ist auch die Ungleichung (57) bewiesen.
- Beachte
Die Matrix
heißt positiv
definit, falls
 |
(58) |
für jedes
mit
.
- Beispiel
(zweidimensionale Normalverteilung)
- Beachte
-
- Die Verteilung eines normalverteilten Zufallsvektors
wird eindeutig durch den
Erwartungswertvektor
und die
Kovarianzmatrix
bestimmt.
Für beliebige (nicht normalverteilte)
Zufallsvektoren gilt diese Eindeutigkeitsaussage jedoch im
allgemeinen nicht.
- Es gilt
.
Außerdem ergibt sich aus (59), dass
genau dann, wenn
. Die Komponenten
eines
normalverteilten Zufallsvektors
sind also
genau dann unabhängig, wenn sie unkorreliert sind.
- Weil
vorausgesetzt wird, ist die
Determinante der Kovarianzmatrix
nicht Null,
d.h., die Matrix
ist positiv definit und invertierbar.
Man kann sich deshalb leicht überlegen, dass die in (59)
gegebenen Dichte
von
auch wie folgt dargestellt werden
kann: Es gilt
 |
(61) |
für jedes
, wobei
und
die inverse Matrix zu der in (60) gegebenen
Kovarianzmatrix
bezeichnet.
Schreibweise:
N
.
- Man kann sich leicht überlegen, dass die
Randverteilungen von
N
(eindimensionale)
Normalverteilungen sind mit
N
für
.
- Manchmal betrachtet man auch Zufallsvektoren
, deren Komponenten
normalverteilt
sind mit
. Aus Theorem 4.12 folgt
dann, dass
für ein Zahlenpaar
.
In diesem Fall ist der Zufallsvektor
nicht absolutstetig, obwohl seine Komponenten diese
Eigenschaft besitzen.
Für Zufallsvektoren mit einer beliebigen Dimension
kann man
den Begriff der
-dimensionalen Normalverteilung einführen, indem
man eine zu
(61) analoge Dichte-Formel betrachtet.
- Definition
-
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Ursa Pantle
2004-05-10