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Gibbs-Sampler
Der in Abschnitt 3.3.1 betrachtete MCMC-Algorithmus,
um ,,zufällig ausgewählte'' zulässige Konfigurationen des
Hard-Core-Modells zu erzeugen, ist ein Spezialfall des
sogenannnten Gibbs-Samplers zur MCMC-Simulation von
diskreten (hochdimensionalen) Zufallsvektoren.
- MCMC-Simulationsalgorithmus
-
Theorem 3.11

Die Übergangsmatrix

sei gegeben
durch
 |
(36) |
wobei die bedingten Wahrscheinlichkeiten

in

gegeben sind. Dann ist

irreduzibel und aperiodisch, und das Paar

ist reversibel.
- Beweis
Die Behauptung ergibt sich auf ähnliche Weise wie im Beweis von
Theorem 3.10.
- Um die Aperiodizität von
zu
zeigen, genügt es zu beachten,
- dass für jedes
- und dass somit sämtliche Diagonalelemente
von
positiv sind.
- Die Irreduzibilität von
ergibt sich aus den folgenden
Überlegungen.
- Es ist nun noch die Gültigkeit der Detailed-Balance-Gleichung
(2.85) zu zeigen, d.h., dass
 |
(38) |
Sei
eine Markov-Kette mit dem
Zustandsraum
und mit der in (36) gegebenen
Übergangsmatrix
. Aus
Theorem 3.11 ergibt sich dann, dass
 |
(39) |
für jede Anfangsverteilung
, wobei
die
Verteilung von
bezeichnet. Außerdem gilt für den
Gibbs-Sampler die folgende Monotonie-Eigenschaft.
- Beweis
-
- Beachte
-
- Eine modifizierte Version des bisher in diesem Abschnitt
betrachteten Gibbs-Samplers ist der zyklische Gibbs-Sampler,
bei dem die jeweils zu aktualisierende Komponente
- nicht gemäß einer (vorgegebenen) Wahrscheinlichkeitsfunktion
, so dass
für jedes
,
ausgewählt wird,
- sondern die Komponenten
werden durchnumeriert und der
Reihe nach (auf deterministische Weise) ausgewählt.
- Falls
für gewisse Zahlen
und
, dann ist die Matrix
der
Übergangswahrscheinlichkeiten
im
-ten Schritt gegeben durch
 |
(42) |
- Für einen gesamten (Scan-) Zyklus, bei dem jede Komponente genau
einmal aktualisiert wird, ergibt sich die Übergangsmatrix
 |
(43) |
- Man kann sich leicht überlegen, dass die in (42)
und (43) gegebene Matrix
- irreduzibel und aperiodisch ist
- und dass
die stationäre (Grenz-) Verteilung von
ist,
- denn für jedes
und für jedes
ergibt sich aus (41) und (42), dass
- und dass somit auch
- Das Paar
ist im allgemeinen nicht reversibel. In
Abschnitt 2.3.4 hatten wir jedoch gezeigt, dass das
Paar
reversibel ist, wobei
mit |
(44) |
die multiplikativ reversible Version von
bezeichnet.
Theorem 3.13

Es gilt
 |
(45) |
d.h., die multiplikativ reversible Version

der
,,Vorwärts-Scan-Matrix''

stimmt mit der
,,Vorwärts-Rückwärts-Scan-Matrix'' überein.
- Beweis
-
- Beachte
-
- Bei der praktischen Anwendung von Gibbs-Samplern wird stets
vorausgesetzt,
- Dabei wird eine Familie
von
Teilmengen von
ein System von Nachbarschaften genannt,
falls für beliebige
- (a)
-
,
- (b)
- aus
stets
folgt.
- Für das in Abschnitt 3.3.1 diskutierte Beispiel des
Hard-Core-Modells ist
für jeden Eckpunkt
die
Menge derjenigen Eckpunkte
, die (direkt) mit
durch
eine Kante verbunden sind.
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Ursa Pantle
2003-09-29