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Akzeptanz- und Verwerfungsmethode

Theorem 3.5    


Beweis
 

Beachte
 


Im allgemeinen (d.h. nicht notwendig diskreten) Fall kann man ähnlich vorgehen, wobei das folgende Resultat als Grundlage zur Konstruktion von Akzeptanz- und Verwerfungsalgorithmen dient.


Theorem 3.6    

Beweis
 


Auf die gleiche Weise ergibt sich die folgende vektorielle Version von Theorem 3.6.

Theorem 3.7    

Beispiele
 
  1. Gleichverteilung in beschränkten Borel-Mengen 
    • Der Zufallsvektor $ {\mathbf{X}}:\Omega\to\mathbb{R}^m$ (mit der Verteilungsfunktion $ F$) sei gleichverteilt in dem Quader $ (-1,1]^m$, und $ B\in\mathcal{B}((-1,1]^m$ sei eine beliebige Borel-Menge in $ (-1,1]^m$ mit positivem Lebesgue-Maß $ \vert B\vert$.
    • Dann ist die Verteilungsfunktion $ G:\mathbb{R}^m\to[0,1]$ mit

      $\displaystyle G({\mathbf{y}})=\int\limits_{(-\infty,{\mathbf{y}}]}\;\frac{{1\hs...
...}{\vert B\vert}\;dF({\mathbf{x}})\,,\qquad\forall\,{\mathbf{y}}\in\mathbb{R}^m
$

      absolutstetig bezüglich $ F$, und für die (Radon-Nikodym-) Dichte $ g:\mathbb{R}^m\to[0,\infty)$ gilt

      $\displaystyle g({\mathbf{x}})=\frac{{1\hspace{-1mm}{\rm I}}({\mathbf{x}}\in B)}{\vert B\vert}\le
c=\vert B\vert^{-1}$   bzw.$\displaystyle \qquad
\frac{g({\mathbf{x}})}{c}\;={1\hspace{-1mm}{\rm I}}({\mathbf{x}}\in B)\,,
\qquad\forall\,{\mathbf{x}}\in\mathbb{R}^m\,.
$

    • Gemäß Theorem 3.7 können nun in $ B$ gleichverteilte Pseudozufallsvektoren $ {\mathbf{y}}_1,{\mathbf{y}}_2,\ldots$ auf die folgende Weise erzeugt werden.
      1.
      Generiere $ m$ Pseudozufallszahlen $ u_1,\ldots,u_m$, die im Intervall $ (0,1]$ gleichverteilt sind.
      2.
      Falls $ (2u_1-1,\ldots,2u_m-1)^\top\not\in B$ gilt, dann kehre zu Schritt 1 zurück.
      3.
      Setze $ {\mathbf{y}}=(2u_1-1,\ldots,2u_m-1)^\top$.


  2. Normalverteilung 
    • Als eine Alternative zu dem in Abschnitt 3.2.1 diskutierten Box-Muller-Algorithmus betrachten wir noch ein anderes Verfahren zur Erzeugung von normalverteilten Pseudozufallszahlen,
      • das in der Literatur die Polar-Methode genannt wird,
      • wobei nun die Berechnung der trigonometrischen Funktionen in (12) vermieden wird.
    • Der Zufallsvektor $ (V_1,V_2)$ sei im Einheitskreis $ B=\{(x_1,x_2)\in\mathbb{R}^2:\,x_1^2+x_2^2\le 1\}$ gleichverteilt.
    • Dann ist der Zufallsvektor $ (Y_1,Y_2)$ mit

      $\displaystyle Y_1=\sqrt{-2 \log(V_1^2+V_2^2)}\;
\frac{V_1}{\sqrt{V_1^2+V_2^2}}\,,\qquad Y_2=\sqrt{-2
\log(V_1^2+V_2^2)}\; \frac{V_2}{\sqrt{V_1^2+V_2^2}}
$

      N $ ({\mathbf{o}},{\mathbf{I}})$-verteilt, d.h. $ Y_1$, $ Y_2$ sind unabhängige und N$ (0,1)$-verteilte Zufallsvariablen,
      • denn mit der Substitution

        $\displaystyle v_1=r\cos \theta\,,\qquad v_2=r\sin \theta\,,
$

      • d.h. durch Übergang zu Polarkoordinaten, ergibt sich für beliebige $ y_1,y_2\in\mathbb{R}$
        $\displaystyle {P(Y_1\le y_1,\, Y_2\le y_2)}$
          $\displaystyle =$ $\displaystyle \frac{1}{\pi}\;\int\limits_B {1\hspace{-1mm}{\rm I}}\Bigl(\frac{v...
...v_2
\sqrt{-2 \log(v_1^2+v_2^2)}}{\sqrt{v_1^2+v_2^2}}\,\le
y_2\Bigr)\,d(v_1,v_2)$  
          $\displaystyle =$ $\displaystyle \frac{1}{\pi}\;\int\limits_0^{2\pi}\int\limits_0^1
r\,{1\hspace{-...
...\theta\,\le y_1\,,\,
\sqrt{-2 \log(r^2)}\; \sin\theta\le y_2\Bigr)\,dr\,d\theta$  
          $\displaystyle =$ $\displaystyle \frac{1}{2}\;\frac{1}{2\pi}\;\int\limits_0^{2\pi}\int\limits_0^\i...
...}\cos\theta\le y_1,\, \sqrt{x}\sin\theta\le
y_2\Bigr)\;e^{-x/2}\,dx\,d\theta\,,$  

      • wobei die letzte Gleichheit das Ergebnis der folgenden Substitution ist:

        $\displaystyle x=-2 \log(r^2)$   bzw.$\displaystyle \qquad -\;\frac{1}{2}\;
e^{-x/2}\,dx=2r\,dr\,.
$

      • Hieraus ergibt sich nun die Behauptung (genauso wie bei der Begründung von Formel (12) in Abschnitt 3.2.1).
    • Die Pseudozufallszahlen $ y_1,\ldots,y_{2n}$ mit

      $\displaystyle y_{2k-1}=\sqrt{-2 \log(v_{2k-1}^2+v_{2k}^2)}\;
\frac{v_{2k-1}}{\s...
...sqrt{-2 \log(v_{2k-1}^2+v_{2k}^2)}\;
\frac{v_{2k}}{\sqrt{v_{2k-1}^2+v_{2k}^2}}
$

      • können somit als Realisierungen von unabhängigen und N$ (0,1)$-verteilten Zufallsvariablen aufgefasst werden,
      • falls $ (v_1,v_2),\ldots,(v_{2n-1},v_{2n})$ die Realisierungen von unabhängigen und im Einheitskreis $ B=\{(x_1,x_2)\in\mathbb{R}^2:\,x_1^2+x_2^2\le 1\}$ gleichverteilten Zufallsvektoren $ (V_1,V_2),\ldots,(V_{2n-1},V_{2n})$ sind,
      • die (wie im vorhergehenden Beispiel beschrieben) mit der Akzeptanz- und Verwerfungsmethode erzeugt werden können.


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Ursa Pantle 2003-09-29