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Dirichlet-Formen und Rayleigh-Theorem
- Sei
eine (beliebige) endliche Menge, und sei
eine
-dimensionale Übergangsmatrix, die
irreduzibel und aperiodisch (d.h. quasi-positiv) sowie reversibel
ist.
- Zur Erinnerung
- Sämtliche Eigenwerte von
sind reell (vgl.
Abschnitt 2.3.3), und
- aus dem Theorem von Perron-Frobenius (vgl.
Theorem 2.6 bzw. Korollar 2.3) folgt
darüber hinaus, dass die Eigenwerte von
im Intervall
liegen,
- wobei
der größte Eigenwert ist, und die Beträge der anderen
Eigenwerte (strikt) kleiner als
sind.
- Beachte
-
- In Abweichung von der bisher verwendeten Schreibweise (bei der die
Beträge der Eigenwerte betrachtet wurden) ordnen wir nun die
Eigenwerte selbst der Größe nach und bezeichnen sie mit
, so dass
- Für die in Abschnitt 2.3.4 eingeführte multiplikativ
reversible Version
der
Übergangsmatrix
gilt sogar
d.h., für die Eigenwerte der Matrix
stimmen die beiden
Notationen
und
überein.
- Wenn
eine große Zahl ist,
- dann kann die Berechnung des zweitgrößten Betrages
der Eigenwerte
schwierig sein,
- weshalb wir in Abschnitt 2.3.7 Schranken für
und
herleiten, deren Berechnung
einfacher ist.
- Diese Schranken sind insbesondere dann nützlich, wenn
- die stationäre (Grenz-) Verteilung
zwar (zumindest
prinzipiell) bekannt ist,
- die zugehörige Markov-Kette dennoch mit einer instationären
Anfangsverteilung
,,gestartet'' wird, beispielsweise
in einem vorgegebenen Zustand
, wobei dann
und
für
gilt.
Um eine obere Schranke für
herzuleiten,
benötigen wir eine Darstellungsformel des Eigenwertes
,
Dabei zeigen wir zunächst den folgenden Hilfssatz.
- Beweis
Aus der Definitionsgleichung (103) des
Skalarproduktes und aus der Reversibilität des Paares
ergibt sich, dass
Wir beweisen nun das folgende Theorem von Rayleigh, das eine
Darstellungsformel für den zweitgrößten Eigenwert
des
reversiblen Paares
liefert.
- Beweis
-
- Aus Lemma 2.8 ergibt sich, dass für beliebige
und
- Somit ist die Behauptung (117) äquivalent mit
 |
(118) |
wobei
.
- Die rechten Eigenvektoren
von
seien nun so gewählt, dass sie eine orthonormale Basis in
bezüglich des Skalarproduktes
bilden, d.h., es gilt
, falls
, und
, falls
, wobei
.
- Dabei werden zunächst die Eigenvektoren
der symmetrischen Matrix
so gewählt, dass sie orthonormal
bezüglich des gewöhnlichen euklidischen Skalarproduktes sind,
wobei dann
für jedes
gesetzt wird (vgl. auch Abschnitt 2.3.3).
- Es gibt somit für jedes
einen (eindeutig
bestimmten) Vektor
, so dass
- Wegen
folgt hieraus, dass

bzw.
- Andererseits ergibt sich aus
und aus der
Orthonormalität der Eigenvektoren
bezüglich des Skalarproduktes
, dass
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Ursa Pantle
2003-09-29