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Erneuerungsfunktion
- Definition
Die Funktion
, wobei
die erwartete Anzahl von Erneuerungszeitpunkten im Intervall
bezeichnet, wird Erneuerungsfunktion von
genannt. Aus (1) ergibt sich, dass
 |
(10) |
wobei
die Verteilungsfunktion der
Zwischenankunftszeiten
und
die
-te
Faltungspotenz von
bezeichnet. Dabei gilt
und
mit
und
, d.h.,
für
und
für
.
- Beachte
- Es ist klar, dass die Erneuerungsfunktion
monoton wachsend ist. Außerdem ist es
nicht schwierig zu zeigen, dass
für jedes
gilt.
- Allerdings ist es nur in wenigen Spezialfällen möglich, einfache
geschlossene Formeln für die Erneuerungsfunktion
herzuleiten.
Die Laplace-Stieltjes-Transformierte
von
lässt sich jedoch immer
durch die Laplace-Stieltjes-Transformierte von
ausdrücken.
- Beweis
Aus (10) ergibt sich, dass
wobei die geometrische Reihe
konvergiert, weil
für jedes
gilt.
Aus Theorem 2.1 ergibt sich die Vermutung, dass die
Erneuerungsfunktion
ein ähnliches asymptotisches
lineares Verhalten hat, wie es in (2) für den
Erneuerungsprozess
gezeigt wurde. Um dies zu zeigen,
benötigen wir den folgenden Hilfssatz, der in der Literatur die
Waldsche Identität für Erneuerungsprozesse genannt wird.
Lemma 2.1
Sei

ein beliebige Borel-messbare
Funktion. Dann gilt für jedes
 |
(12) |
- Beweis
Wir sind nun in der Lage, das folgende Theorem zu beweisen, das in
der Literatur der elementare Erneuerungssatz genannt wird.
- Beweis
Außer der in Theorem 2.4 hergeleiteten
asymptotischen Linearität lässt sich noch eine wesentliche
schärfere Aussage über das asymptotische Verhalten der
Erneuerungsfunktion
für
herleiten.
Der folgende Grenzwertsatz wird in der Literatur Erneuerungssatz von Blackwell bzw. Haupterneuerungssatz.
genannt. Er besagt, dass sich das Erneuerungsmaß
mit
asymptotisch genauso wie das Lebesgue-Maß verhält.
Theorem 2.5
Sei

, und die Verteilungsfunktion

sei nicht
gitterförmig, d.h., die Wachstumspunkte von

liegen nicht auf
einem regelmäßigen Gitter. Dann gilt
 |
(16) |
Der Beweis von Theorem 2.5 geht über den
Rahmen dieser Vorlesung hinaus und wird deshalb weggelassen. Er
kann beispielsweise in Kallenberg (2001), S. 172-174 nachgelesen
werden .
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Ursa Pantle
2005-07-13