Nächste Seite: L�vy-Prozesse und Martingale
Aufwärts: Wiener-Prozess
Vorherige Seite: Verteilung des Maximums
Inhalt
Weitere Verteilungs-
und Pfadeigenschaften
Wir zeigen nun einige Invarianzeigenschaften des
Wiener-Prozesses in
, womit die Tatsache gemeint ist,
dass bestimmte Transformationen des Wiener-Prozesses erneut zu
einem Wiener-Prozess f�hren.
- Beweis
-
- Wir zeigen, dass die Prozesse
f�r
die vier Bedingungen in der Definition des
Wiener-Prozesses erf�llen.
- Man kann sich leicht �berlegen, dass die Prozesse
unabh�ngige Zuw�chse besitzen mit
f�r
und
,
- Offenbar gilt auch
f�r
.
- Au�erdem ist klar, dass die Prozesse
f�r
stetige Trajektorien besitzen.
- Es bleibt also noch zu zeigen,
- Weil die Trajektorien von
f�r jedes
stetig sind, gilt
wobei
die (abz�hlbar unendliche) Menge der
positiven rationalen Zahlen ist.
- Hieraus folgt, dass
- wobei
die (endliche) Menge der ,,ersten''
rationalen Zahlen ist
- und sich die letzte Gleichheit aus der Tatsache ergibt, dass die
(endlich-dimensionalen) Zufallsvektoren
und
identisch verteilt sind.
- Weil die Trajektorien des Wiener-Prozesses
rechtsseitig stetig in
sind, ist der letzte Grenzwert gleich
. Damit ist (35) bewiesen.
- Beachte
Die G�ltigkeit von (35) kann
auch direkt aus Korollar 2.4 gefolgert werden, denn
es gilt
Korollar 2.5
Sei

ein Wiener-Prozess. Dann gilt
 |
(36) |
- Beweis
-
- Beachte
-
- Die Aussage von Korollar 2.5 ist �quivalent mit
.
- Hieraus folgt insbesondere, dass fast alle Pfade des
Wiener-Prozesses
in dem unbeschr�nkten
Intervall
unendlich oft zwischen positiven und
negativen Werten oszillieren.
- Wir zeigen nun, dass die Pfade des Wiener-Prozesses
- auch in beschr�nkten Intervallen ,,wild'' oszillieren,
- denn es stellt sich heraus, dass sie zwar stetige, jedoch mit
Wahrscheinlichkeit
nirgendwo differenzierbare Funktionen sind.
Theorem 2.25
Sei

ein Wiener-Prozess. Dann gilt
- Beweis
-
- Wegen der Identit�t
gen�gt es zu zeigen, dass
ist nirgendwo differenzierbar in
![$ [0,1]$](img566.png)
bzw., �quivalent hierzu, dass
- Um die G�ltigkeit von (39) zu beweisen, setzen wir
f�r beliebige nat�rliche Zahlen
- Dann gilt
- und es gen�gt somit zu zeigen, dass
 |
(40) |
- Sei
. Dann gilt f�r jedes
und
f�r
- Mit der Schreibweise
gilt also
und somit
- Weil
f�r jedes
, ergibt sich
hieraus die G�ltigkeit von (40).
Korollar 2.6

Mit Wahrscheinlichkeit

gilt
 |
(41) |
d.h., fast alle Trajektorien des Wiener-Prozesses
![$ \{X_t,\,t\in [0,1]\}$](img72.png)
sind Funktionen mit unbeschr�nkter
Variation.
- Beweis
Weil jede stetige Funktion
mit
beschr�nkter Variation fast �berall differenzierbar ist, ergibt
sich die Behauptung unmittelbar aus
Theorem 2.25.
- Beachte
-
- Ein direkter Beweis von Korollar 2.6 kann wie
folgt gef�hrt werden: Es gen�gt zu zeigen, dass mit
Wahrscheinlichkeit
![$\displaystyle \lim_{n\to\infty}\sum_{i=1}^{2^n} \bigl\vert X_{i t/2^n} - X_{(i-1)t/2^n}\bigr\vert=\infty\qquad\forall\,t\in(0,1]\,.$](img1293.png) |
(42) |
- Um (42) zu beweisen, setzen wir
- Dann gilt
, und au�erdem kann man leicht zeigen, dass
.
- Aus der Tschebyschew-Ungleichung (vgl. Abschnitt WR-4.4.3) ergibt
sich, dass f�r jedes
und somit
.
- Aus dem Lemma von Borel-Cantelli (vgl. Korollar WR-2.3) ergibt
sich nun, dass
mit Wahrscheinlichkeit
.
- Hieraus folgt, dass mit Wahrscheinlichkeit
- Damit ist die G�ltigkeit von (42) bewiesen, weil der
Wiener-Prozess
stetige Trajektorien hat und weil
deshalb
Nächste Seite: L�vy-Prozesse und Martingale
Aufwärts: Wiener-Prozess
Vorherige Seite: Verteilung des Maximums
Inhalt
Ursa Pantle
2005-07-13