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Endlich-dimensionale Verteilungen; Existenzsatz von Kolmogorow
Sei
ein stochastischer Prozess mit
und
.
- Definition
-
Für jedes
und für jedes -Tupel
von Indizes wird die
Mengenfunktion
mit
|
(1) |
endlich-dimensionale Verteilung von genannt.
- Beachte
-
Es ist klar, dass die endlich-dimensionalen Verteilungen von
stochastischen Prozessen die folgenden Konsistenzeigenschaften besitzen.
Wir nehmen nun umgekehrt an, dass
eine
beliebige Familie von Wahrscheinlichkeitsmaßen ist, die den
Bedingungen (2) und (3) genügen.
Der folgende (Existenz-) Satz von Kolmogorow ist eine wichtige
Fundamentalaussage in der Theorie stochastischer Prozesse.
Theorem 1.1
Für jede Familie von Wahrscheinlichkeitsmaßen
, die
den Bedingungen
und
genügen, gibt es einen Wahrscheinlichkeitsraum
und einen stochastischen Prozess
über diesem
Wahrscheinlichkeitsraum, so dass
die
endlich-dimensionalen Verteilungen von
sind.
Der Beweis von Theorem 1.1 beruht auf
Standard-Techniken der Maßtheorie. Wir erwähnen hier nur die
Grundidee des Kolmogorowschen Konstruktionsprinzips. Ein
detaillierter Beweis kann zum Beispiel in Kallenberg (2001), S.
115-116 nachgelesen werden.
Dabei wird bei der Wahl eines geeigneten Wahrscheinlichkeitsraumes
bzw. des zugehörigen stochastischen Prozesses
wie folgt vorgegangen.
- Beachte
-
- Der Existenzsatz von Kolmogorow gilt auch für
beliebige Indexmengen und für beliebige Zustandsräume
, d.h.,
für Familien von Wahrscheinlichkeitsmaßen
über
mit
, die den Bedingungen
und
genügen.
- Der stochastische Koordinaten-Prozess
wird
dann auf völlig analoge Weise über dem Wahrscheinlichkeitsraum
konstruiert, wobei
die kleinste
-Algebra ist, die alle Zylinger-Mengen von
enthält.
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Ursa Pantle
2005-07-13