Nächste Seite: Modifikationen von càdlàg Prozessen
Aufwärts: Einleitung
Vorherige Seite: Endlich-dimensionale Verteilungen; Existenzsatz von
  Inhalt
Regularität der Trajektorien
Das folgende Beispiel zeigt, dass der gemäß
Theorem 1.1 zu vorgegebenen Wahrscheinlichkeitsmaßen
stets existierende stochastische Prozess,
der diese Wahrscheinlichkeitsmaße als endlich-dimensionale
Verteilungen hat, im allgemeinen nicht eindeutig bestimmt
ist.
- Definition
-
Ein weiteres Problem besteht darin, dass Teilmengen von
, die durch Eigenschaften der
Trajektorien gegeben sind, im allgemeinen nicht messbar bezüglich
der -Algebra
sein müssen, die durch die
Zylinder-Mengen in (4) erzeugt wird.
Die im folgenden Kapitel 2 betrachteten
klassischen Beispiele von stochastischen Prozessen zeigen jedoch,
dass es nicht ausreicht, nur Prozesse mit stetigen Trajektorien zu
betrachten.
- Deshalb wird im allgemeinen eine größere Klasse von stochastischen
Prozessen betrachtet, die alle praktisch relevanten Beispiele
umfasst und deren Trajektorien gleichzeitig gute
Regularitätseigenschaften besitzen.
- Dabei wird nur gefordert, dass die Trajektorien überall
rechtsstetig sind und linksseitige Grenzwerte besitzen.
Hinreichende Bedingungen hierfür sind durch das folgende Theorem
gegeben.
Theorem 1.2
Sei
ein beliebiger reellwertiger Prozess, und
sei
eine abzählbare Menge, die dicht in
liegt. Falls
- (i)
- rechtsstetig in Wahrscheinlichkeit ist, d.h., für
beliebige und
gilt
,
wobei
die Konvergenz in Wahrscheinlichkeit bezeichnet,
- (ii)
- die Trajektorien von für jedes mit
Wahrscheinlichkeit endliche rechts- und linksseitige
Grenzwerte besitzen, d.h., für jedes existieren die
Grenzwerte
und
mit Wahrscheinlichkeit ,
dann gibt es eine Version
von
, so dass mit Wahrscheinlichkeit
- (a)
- die Trajektorien von rechtsstetig sind und
- (b)
- linksseitige Grenzwerte besitzen, d.h.,
existiert für jedes .
Der Beweis von Theorem 1.2 geht über den
Rahmen dieser Vorlesung hinaus und wird deshalb weggelassen; er
kann beispielsweise in Breiman (1992), S. 300 nachgelesen werden.
Theorem 1.3
(A.N. Kolmogorow)
Sei
ein beliebiger reellwertiger Prozess, so
dass es Konstanten
und
gibt mit
Dann gibt es eine stetige Modifikation von
.
Einen Beweis von Theorem 1.3 kann man zum
Beispiel in Krylov (2002), S. 20-21 nachlesen.
Nächste Seite: Modifikationen von càdlàg Prozessen
Aufwärts: Einleitung
Vorherige Seite: Endlich-dimensionale Verteilungen; Existenzsatz von
  Inhalt
Ursa Pantle
2005-07-13