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Zufallsstichprobe
Der Vektor der vorliegenden Daten
kann
natürlich im allgemeinen eine komplizierte Struktur aufweisen.
- Dabei muß der ,,Wert''
nicht unbedingt eine Zahl sein,
sondern
kann für jedes
selbst ein Vektor
sein, der beispielsweise die Lage, Größe, Form und Orientierung
eines geometrischen Objektes beschreiben kann.
- Im Rahmen dieser einführenden Vorlesung setzen wir jedoch stets
voraus, daß
für jedes
.
- Eine Ausnahme bilden lediglich die in den
Abschnitten 5.3.5 und 5.4.3 diskutierten
Zwei-Stichproben-Probleme, bei denen der Fall
für
jedes
betrachtet wird.
Wir nehmen an, daß die Daten
die Realisierung eines stochastischen Modells sind.
- Definition 5.1
-
- Der Vektor
heißt (konkrete) Stichprobe.
- Die Menge
aller (potentiell möglichen) Stichproben
heißt Stichprobenraum.
- Der Zufallsvektor
heißt Zufallsstichprobe.
- Für jedes
heißt
Stichprobenwert von
. Analog hierzu nennt man
Stichprobenvariable von
.
- Die Dimension
von
bzw.
heißt Stichprobenumfang.
- Beachte
-
- Die allgemeine Zielstellung der statistischen Datenanalyse, die in der
Einleitung des Abschnittes 5.1 diskutiert wurde, kann
nun wie folgt präzisiert werden: Aus den vorliegenden
Daten
sollen Schlußfolgerungen über
Eigenschaften der (unbekannten) Verteilung der
Zufallsstichprobe
gezogen werden.
- Weil wir voraussetzen, daß die Stichprobenvariablen
unabhängig und identisch verteilt
sind, wird die Verteilung von
eindeutig durch die
(Rand-) Verteilungsfunktion
einer (einzelnen)
Stichprobenvariablen bestimmt, vgl.
Abschnitt 3.5.2.
- Aus den Daten
sollen also Schlußfolgerungen über
Eigenschaften der unbekannten Verteilungsfunktion
gezogen werden.
Um Eigenschaften der Verteilungsfunktion
zu bestimmen, werden
Funktionen
betrachtet, die der Stichprobe
die ,,Bewertung''
zuordnen, vgl. auch
Abschnitt 3.6.1. Dies führt zu der folgenden
Begriffsbildung.
- Definition 5.2
Eine Borel-meßbare Abbildung
heißt Stichprobenfunktion.
- Beachte
Es ist üblich, auch die zusammengesetzte
Abbildung
mit
Stichprobenfunktion zu nennen, d.h.,
ist dann eine
Funktion der Zufallsstichprobe
.
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Roland Maier
2001-08-20