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Stichprobenmittel
Wir diskutieren zunächst die Frage, wie der Erwartungswert
der Stichprobenvariablen
aus den beobachteten
Daten
bestimmt werden kann.
- Definiton 5.3
Die Zufallsvariable
 |
(2) |
heißt Stichprobenmittel der Zufallsstichprobe
.
In Abschnitt 4.3.2 hatten wir uns überlegt (vgl. den
Beweis von Theorem 4.20), daß sich Erwartungswert und Varianz von
wie folgt darstellen lassen.
- Theorem 5.4
Es gilt
 |
(3) |
und
Var  |
(4) |
wobei
und
Var
den Erwartungswert
bzw. die Varianz der Stichprobenvariablen
bezeichnen.
- Beachte
-
- Weil das Stichprobenmittel
den Erwartungswert
hat (vgl. (3)),
kann man
als einen geeigneten
,,Schätzer'' der (im allgemeinen unbekannten) Modellcharakteristik
ansehen.
- Wegen (3) sagt man, daß bei der Schätzung von
durch
kein ,,systematischer Fehler'' begangen wird.
- Der Schätzer
kann dennoch
sehr ungenau sein, wobei man den in (4)
gegebenen Wert
als Kennzahl für die
Schätzgenauigkeit von
auffassen kann.
- Insbesondere bedeutet (4), daß die
Schätzgenauigkeit mit wachsendem Stichprobenumfang
verbessert wird.
- Dabei ist jedoch zu beachten, daß
im allgemeinen
ebenfalls unbekannt ist.
- Um die Schätzgenauigkeit von
bei vorgegebenem
Stichprobenumfang
bestimmen zu können, muß deshalb auch
aus den beobachteten Daten
geschätzt werden.
- Diese Fragestellung werden wir in Abschnitt 5.1.3 diskutieren.
Neben den Formeln (3) und (4) für
Erwartungswert und Varianz des Stichprobenmittels
sind noch weitere Aussagen über die Verteilung von
von Interesse bzw. über deren asymptotisches Verhalten für große
.
Aus dem starken Gesetz der großen Zahlen (vgl. Theorem 4.22) bzw.
aus dem zentralen Grenzwertsatz (vgl. Theorem 4.24) ergibt sich
unmittelbar
- Theorem 5.5
Es gilt
 |
(5) |
und
 |
(6) |
für jedes
, wobei
die Verteilungsfunktion der
Standardnormalverteilung ist.
- Beispiel
-
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Roland Maier
2001-08-20