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Schätzung von Parametern
In diesem Abschnitt setzen wir zusätzlich voraus, daß
- die Verteilungsfunktion
der Stichprobenvariablen
zu
einer vorgegebenen parametrischen Familie von
Verteilungsfunktionen
gehört,
- wobei die Menge
Parameterraum genannt wird
und
eine beliebige, jedoch vorgegebene natürliche Zahl ist.
- Mit anderen Worten: Es gelte
für ein
,
- wobei jedoch der Parametervektor
(bzw. ein Teil seiner Komponenten) unbekannt sei
- und aus den beobachteten Daten
geschätzt
werden soll.
Wir nehmen an, daß der Wahrscheinlichkeitsraum
,
über dem die Stichprobenvariablen
definiert sind,
der sogenannte kanonische Wahrscheinlichkeitsraum ist, vgl.
auch das in Abschnitt 4.1.1 diskutierte Beispiel des
wiederholten Würfelns. Das heißt, daß
- Beachte
-
- Das in (25) definierte Wahrscheinlichkeitsmaß
bezeichnen wir im folgenden gelegentlich mit
, um zu betonen, daß
von dem (unbekannten) Parametervektor
abhängt.
- Entsprechend verwenden wir die Bezeichnungen
und
Var
für Erwartungswert bzw. Varianz.
- Falls keine Verwechslung möglich ist, dann bezeichnen wir
auch die Verteilung einer (einzelnen) Stichprobenvariablen
mit
, d.h.
.
- Beispiel
Die wichtigste parametrische Familie
von
Verteilungen, die in diesem Abschnitt betrachtet wird, ist die Normalverteilungsfamilie
 |
(26) |
In diesem Fall ist
,
und
.
- Beachte
Weitere Beispiele von Familien parametrischer Verteilungen, die im
bisherigen Verlauf der Vorlesung betrachtet wurden, sind die
- hypergeometrische Verteilung,
- Binomialverteilung,
- Poisson-Verteilung,
- Exponentialverteilung,
- (diskrete bzw. stetige) Gleichverteilung.
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Roland Maier
2001-08-20