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Eingebettete Markow-Ketten; Simulationsalgorithmus
- Schritt 1
Sei
und
, wobei
gesetzt wird, falls
.
- Die Zufallsvariable
ist die Aufenthaltsdauer
des zu konstruierenden Markow-Prozesses
im (zufälligen)
Anfangszustand
, der zum Zeitpunkt
gewählt
wird.
- Dabei gilt
für jedes
mit
;
.
- Schritt 2
Sei
und
für
, wodurch die Trajektorie von
bis zum
ersten Sprungzeitpunkt
gegeben ist.
- Schritt 3
(analog zu Schritt 1) Sei
, wodurch
- die Aufenthaltsdauer von
im Zustand
gegeben ist, der zum Zeitpunkt
gewählt wird.
- Dabei gilt
, falls
.
- Schritt 4
Sei
und
für
.
- Schritt

Wir nehmen nun an, dass
die Größen
und
für ein
bereits definiert
worden sind, und setzen
.
- Schritt

Sei
und
für
.
- Beachte
- Auf diese Weise lassen sich die Trajektorien von
für beliebige
konstruieren, weil man sich leicht
überlegen kann, dass
.
- Somit ist durch das oben beschriebene Konstruktionsprinzip ein
Algorithmus zur Simulation des zeitstetigen Prozesses
gegeben, wobei vorausgesetzt wird, dass
Algorithmen
- zur Simulation der Folge
von unabhängigen und
Exp
-verteilten Zufallsvariablen sowie
- der eingebetteten Marlow-Kette
(vgl.
Übungsaufgabe 3.7)
vorhanden sind.
- Außerdem kann man zeigen, dass die endlich-dimensionalen
Verteilungen des Prozesses
die
Faktorisierungeigenschaft besitzen, die in der
Definitionsgleichung (10) von Markow-Prozessen
postuliert wird.
Theorem 2.18
Der in

gegebene stochastische Prozess

ist ein homogener
Markow-Prozess.
- Beweis
Wir zeigen nun, dass der in diesem Abschnitt konstruierte
stochastische Prozess
der ,,richtige''
Markow-Prozess ist, d.h., seine Intensitätsmatrix ist gleich der
vorgegebenen Matrix
.
- Hierfür muss gezeigt werden, dass sich die
Übergangswahrscheinlichkeiten
des Markow-Prozesses
durch die ,,lokalen''
Charakteristiken
und
ausdrücken
lassen.
- Dabei sagt man, dass
ein absorbierender Zustand
ist, falls
.
Theorem 2.19
Für beliebige

und

gilt
 |
(44) |
Insbesondere gilt

für beliebige

und

, wenn

ein absorbierender Zustand ist.
- Beweis
- Beweis
Um (45) zu beweisen, genügt es,
in (44) die Ableitung bezüglich
zu bilden und
danach den Grenzwert für
zu betrachten.
- Beachte
Wenn man die Formeln (13) und
(45) miteinander vergleicht, dann erkennt man, dass
die Intensitätsmatrix des in diesem Abschnitt konstruierten
Markow-Prozesses
mit der vorgegebenen Matrix
übereinstimmt.
- Beispiel
- Der in diesem Abschnitt konstruierte Markow-Prozess
heißt Geburts- und Todesprozess, wenn
für beliebige
und
gilt.
- Die Produkte
und
heißen Geburtsrate bzw. Sterberate.
- Diese Begriffsbildungen lassen sich damit begründen, dass die
Größen
und
gemäß Korollar 2.3 mit den Übergangsintensitäten
und
für die Übergänge
bzw.
im Sinne der Definitionsgleichung (13)
übereinstimmen.
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Ursa Pantle
2005-07-13