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Darstellung als Markow-Prozess bzw. Gauß-Prozess

Wir zeigen nun, dass der Wiener-Prozess ein Markow-Prozess im Sinne der folgenden (verallgemeinerten) Definition dieses Begriffes ist, die ähnlich zu der in Abschnitt 2.3.1 betrachteten Definition von Markow-Prozessen mit endlichem Zustandsraum ist.

Sei $ \mathcal{P}(\mathbb{R})$ die Familie sämtlicher Wahrscheinlichkeitsmaße auf der Borel-$ \sigma$-Algebra $ \mathcal{B}(\mathbb{R})$. Um den Begriff eines Markow-Prozesses $ \{X_t,\,t\ge 0\}$ mit stetiger Zeit und mit Werten in dem (überabzählbaren) Zustandsraum $ E=\mathbb{R}$ einzuführen, betrachten wir

Definition
$ \;$ 
  1. Ein stochastischer Kern $ {\mathbf{P}}$, der den Bedingungen (15)-(18) genügt, wird Übergangskern genannt.
  2. Ein stochastischer Prozess $ \{X_t, t\ge 0\}$ mit Werten in $ E=\mathbb{R}$ heißt homogener Markow-Prozess, wenn es einen Übergangskern $ {\mathbf{P}}$ und ein Wahrscheinlichkeitsmaß $ {\boldsymbol{\alpha}}$ über $ \mathcal{B}(\mathbb{R})$ gibt, so dass
    $\displaystyle {
P(X_0\in B_0,X_{t_1}\in B_1,\ldots,X_{t_n}\in B_n)}$
      $\displaystyle =$ $\displaystyle \int_{B_0}\int_{B_1}\!\ldots\int_{B_n}{\mathbf{P}}(t_n-t_{n-1},x_...
...n)\ldots {\mathbf{P}}(t_1,x_0,{\rm d}x_1)\,{\boldsymbol{\alpha}}({\rm d}x_0)\,,$ (19)

    für beliebige $ n=0,1,\ldots$, $ B_0,B_1,\ldots,B_n\in\mathcal{B}(\mathbb{R})$, $ t_0=0\le t_1 \le\ldots\le t_n$.

Beachte
$ \;$ 

Theorem 2.22   $ \;$ Sei $ \{X_t,\,t\ge 0\}$ ein Wiener-Prozess. Dann ist $ \{X_t\}$ ein Markow-Prozess mit $ {\boldsymbol{\alpha}}=\delta_0$, d.h., $ {\boldsymbol{\alpha}}(\{0\})=1$, und

$\displaystyle {\mathbf{P}}(h,x,B)=\sqrt{\frac{1}{2\pi h}}\;\int_B \exp\bigl(-\;\frac{(y-x)^2}{2h}\;\bigr)\,{\rm d}y$ (20)

für beliebige $ h>0$, $ x\in\mathbb{R}$ und $ B\in\mathcal{B}(\mathbb{R})$.

Beweis
 

Beachte
 



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Ursa Pantle 2005-07-13