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Beispiele: Wiener-Prozess, zusammengesetzte Poisson-Prozesse,
stabile Lévy-Prozesse
Bereits am Anfang von Abschnitt 3.1 hatten wir
gezeigt, dass sowohl der Wiener-Prozess als auch beliebige
zusammengesetzte Poisson-Prozesse den drei Bedingungen in der
Definition von Lévy-Prozessen genügen.
Wir bestimmen nun die Lévy-Charakteristik für diese
und weitere Beispiele von Lévy-Prozessen.
- Wiener-Prozess (mit Drift)
- zusammengesetzte Poisson-Prozesse
- Lévy-Prozesse vom Gauß-Poisson-Typ
- stabile Lévy-Prozesse
- Eine wichtige Eigenschaft der Normalverteilung ist ihre
Faltungsstabilität (vgl. Korollar WR-3.2), die sich wie folgt
charakterisieren lässt:
- Die Faltungsgleichung (25) lässt sich auf die
folgende Weise verallgemeinern.
- Man kann zeigen, dass für jedes
eine Lösung der
(verallgemeinerten) Faltungsgleichung (26)
existiert, vgl. Samorodnitsky und Taqqu (1994) bzw. K.-I. Sato
(1999). Dabei gilt für ein
- Neben dem klassischen Fall , der zur Normalverteilung
führt, gibt es weitere wohlbekannte Beispiele stabiler
Verteilungen, für die man zeigen kann, dass sie der Gleichung
(26) genügen. Und zwar
- Es ist klar, dass die Faltungsgleichung (26) genau
dann gilt, wenn
|
(27) |
- Wenn
(wie beispielsweise bei der Cauchy-Verteilung
mit ),
- Außerdem kann man zeigen, dass für jede stabile Zufallsvariable
die Charakteristik in der
Lévy-Chintschin-Darstellung (5) von
gegeben ist durch eine (beliebige) reelle Zahl
,
und
|
(29) |
wobei und
gewisse Konstanten sind mit
.
- Die Tails von stabilen Zufallsvariablen können entweder
exponentiell beschränkt sein (für ) oder polynomial
abklingen (für ):
- Wenn
, d.h., hat eine
stabile Verteilung mit Stabilitätsindex , dann gilt
d.h., hat sogenannte ,,leichte'' (exponentiell beschränkte)
Tails.
- Wenn dagegen eine stabile Zufallsvariable mit Stabilitätsindex
ist, dann kann man zeigen, dass
für ein
, d.h., hat ,,schwere'' (polynomial
abklingende) Tails.
- Beachte: Der Lévy-Prozess
heißt stabiler
Lévy-Prozess, falls eine stabile Verteilung hat.
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Ursa Pantle
2005-07-13