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Submartingale und
Supermartingale; Beispiele
- Definition
Sei
ein stochastischer Prozess über dem
Wahrscheinlichkeitsraum
mit der Filtration
.
- Der Prozess
sei adaptiert, und es gelte
für jedes
.
- Man sagt, dass
ein Martingal ist, wenn
für beliebige
mit
,
wobei
die bedingte Erwartung von
bezüglich der
-Algebra
bezeichnet; vgl.
Abschnitt 2.2.3.
- Außerdem sagt man, dass
ein Submartingal bzw. Supermartingal ist, wenn
bzw.
für beliebige
mit
.
- Beispiele
-
Poisson-Prozess
zusammengesetzte Poisson-Prozesse
Wiener-Prozess
Lévy-Prozesse
Markow-Prozesse
- Wir zeigen nun, wie Martingale für Funktionen von
Markow-Prozessen (mit endlich vielen Zuständen) konstruiert
werden können.
- Sei also
ein Markow-Prozess mit Werten in der
Menge
,
- und sei
die in Abschnitt 2.3.2 eingeführte
Intensitätsmatrix von
.
- Für jeden Vektor
ist
dann der stochastische Prozess
mit
 |
(8) |
ein Martingal, wobei das Integral in (8)
pfadweise gebildet wird.
- Weil
ein homogener Markow-Prozess ist, gilt für
beliebige
und
mit
- Um zu zeigen, dass der in (8) gegebene Prozess
ein Martingal ist, genügt es also zu zeigen, dass für
beliebige
und
 |
(9) |
denn man kann sich leicht überlegen, dass
- In Theorem 2.17 hatten wir gezeigt, dass die
Übergangsfunktion
des Markow-Prozesse
für jedes
durch
gegeben
ist.
- Hieraus folgt, dass
 |
(10) |
und
 |
(11) |
wobei
ein
-dimensionaler (Zeilen-) Vektor
ist, für den sämtliche Komponenten gleich 0 sind, bis auf die
-te Komponente, die gleich
ist.
- Aus (10) und (11) ergibt sich nun, dass
(9) äquivalent ist mit
 |
(12) |
wobei sich die Gültigkeit dieser Gleichung aus
Lemma 2.3 ergibt, wenn auf beiden Seiten von
(12) die Ableitung nach
gebildet wird.
abgeschlossene Martingale
- Beachte
-
- Für die Martingale
und
, die in den
Beispielen 1 - 4 betrachtet wurden, gilt
für jedes
. Ein Martingal mit dieser
Eigenschaft wird ein zentriertes Martingal genannt.
- Für die Martingale
, die in den Beispielen 3
und 4 betrachtet wurden, gilt dagegen
für
jedes
.
- Die Definitionsgleichung (8) des Martingals
in Beispiel 5 wird Dynkin-Formel für
Markow-Prozesse genannt.
Aus den Monotonieeigenschaften der bedingten Erwartung (vgl. die
Teilaussage 3 von Theorem 2.11) ergibt sich, dass
jeder adaptierte Prozess
mit nichtfallenden
Trajektorien und mit
für jedes
ein
Submartingal ist.
Insbesondere ist jeder ,,integrierbare'' Subordinator ein
Submartingal, d.h. jeder (nichtnegative) Lévy-Prozess
mit nichtfallenden Trajektorien, so dass
.
- Beweis
Aus der Jensen-Ungleichung für bedingte
Erwartungen (vgl. die Teilaussage 7 von Theorem 2.11)
ergibt sich in beiden Fällen, dass für
beliebige
mit
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Ursa Pantle
2005-07-13