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Asymptotische Verteilung der
Pearson-Fisher-Statistik
Das folgende Theorem ist die Grundlage des
-Anpassungstests von Pearson-Fisher. Dabei setzen wir voraus, dass
- die in (61) betrachtete Likelihood-Funktion des
vergröberten Modells den Regularitätsbedingungen von
Abschnitt 5.3.2 genügt,
- die in (62) gegebene Fisher-Informationsmatrix
positiv definit ist und dass
-
eine schwach konsistente Folge von ML-Schätzern für
ist, die durch die Beobachtung des vergröberten
Modells gewonnen werden.
Ein mathematisch strikter Beweis von Theorem 5.9
kann durch Reinterpretation des
-Anpassungstests von
Pearson-Fisher als Likelihood-Quotiententest geführt
werden, vgl. beispielsweise Abschnitt 4.7 in H. Pruscha (2000)
Vorlesungen über mathematische Statistik, Teubner-Verlag,
Stuttgart.
Weil diese Beweistechnik jedoch relativ komplex ist, geben wir
hier lediglich eine Herleitung von Theorem 5.9 an,
die teilweise heuristisch ist.
- Und zwar sei
und
mit
 |
(71) |
- Weil
und weil sich
als Summe von
unabhängigen und
identisch verteilten Zufallsvektoren darstellen lässt, ergibt sich
aus dem multivariaten zentralen Grenzwertsatz (genauso wie im
Beweis von Theorem 5.5), dass
 |
(72) |
wobei
- Für die Kovarianzmatrix
in
(72) gilt somit
wobei |
(73) |
- Für die in (63) eingeführte Matrix
gilt wegen (68), dass
und somit
- Aus (72) und (73) ergibt sich nun,
dass
 |
(74) |
- Außerdem ergibt sich aus Korollar 5.1 durch
Taylor-Reihenentwicklung, dass
- Hieraus und aus (74) folgt, dass
 |
(75) |
- Andererseits ergibt sich aus (69) und
(71), dass
- wobei sich die letzte Gleichheit aus der Null-Konvergenz
ergibt, die aus
und dem
Continuous-Mapping-Theorem für Zufallsvektoren (vgl.
Lemma 4.5) folgt.
- Mit anderen Worten: Mit der Schreibweise
gilt
 |
(76) |
- Zusammen mit (72) und (75)
suggeriert die asymptotische Näherungsformel (76)
die Vermutung, dass für
 |
(77) |
- Die Verteilungskonvergenz (77) ergibt sich jedoch
nicht direkt aus (72), (75)
und (76), sondern sie erfordert einen separaten Beweis, der hier weggelassen wird.
- Wir zeigen nun noch, dass
 |
(78) |
- In (72) und (73) hatten wir
gezeigt, dass
- Außerdem ergibt sich aus
, dass
- d.h., die Kovarianzmatrix
des Zufallsvektors
ist symmetrisch
und idempotent.
- Hieraus und aus der ersten Teilaussage von
Theorem 1.4 ergibt sich nun die Darstellungsformel
 |
(79) |
wobei
.
- Außerdem ist auch die Matrix
symmetrisch und
idempotent, und aus
ergibt sich, dass
- Hieraus folgt, dass die Matrix
ebenfalls symmetrisch und idempotent ist.
- Aus (79) und aus Theorem 1.9 ergibt
sich nun, dass
- Mit Hilfe von
Lemma 1.3 ergibt sich für den Rang
der
symmetrischen und idempotenten Matrix
, dass
- Damit ist die Gültigkeit von (78) bewiesen.
- Beachte
Bei der praktischen Durchführung des
-Anpassungstests
von Pearson-Fisher kann ähnlich wie in
Abschnitt 5.2.2 vorgegangen werden, um die Hypothese
zu prüfen.
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Hendrik Schmidt
2006-02-27